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Fledermäuse im Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz

Sattelköpfe im Geopark Harz© Christian Schelauske

Wenn die Sonne untergeht und die Dämmerung sich langsam über die Südharzer Landschaft legt, dann werden kleine Bewohner des Biosphärenreservates Karstlandschaft Südharz aktiv. Lautlos gleiten Fledermäuseam frühen Abend durch die Lüfte. Zur Nahrungssuche verlassen diese nachtaktiven Tiere ihre verborgenen Verstecke in den Tiefen der Wälder und bieten damit ein magisches Naturerlebnis.

Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz bietet mit den vielen Karsthöhlen und -spalten idealen Lebensraum für verschiedene Fledermausarten. Von diesen streng geschützten Säugetieren gibt es allein in Sachsen-Anhalt 20 verschiedene Arten. Grund genug, eine Landesreferenzstelle für den Fledermausschutz einzurichten. Mit Sitz im Biosphärenreservat Südharz im westlichen Teil des Landkreises Mansfeld-Südharz organisiert sie Schutzmaßnahmen, erfasst die Fledermausbestände und betreut wissenschaftliche Fragestellungen. Sie vermittelt zwischen behördlichem und ehrenamtlichem Fledermausschutz in Sachsen-Anhalt und erarbeitet fachliche Stellungnahmen zu den verschiedenen Planungen im Land. Alle Fledermausarten sind nach europäischem Recht besonders geschützt und somit ist Deutschland auch gegenüber der EU diesbezüglich berichtspflichtig.

Ganz anders als in vielen Filmen dargestellt, sind die nachtaktiven Fledermäuse scheue Tiere und wirken eher possierlich. Kleinste Art ist die Zwergfledermaus, deren Körper nur etwa 40 mm groß ist, doch wenn sie fliegt bringt sie es auf immerhin 20 cm Flügelspannweite. Sie jagt – wie alle Fledermäuse– nachts nach Insekten und trinkt, indem sie mit heraushängender Zunge dicht über das Wasser fliegt. Als Winterquartier dienen Spalten in Hausdächern, Holzstapeln und Fels- sowie Baumhöhlen. Weit verbreitet ist auch die Wasserfledermaus, die etwas größer ist. Sie jagt vorwiegend auf Freiflächen und in Wäldern, häufig in Gewässernähe. Ihre Sommerquartiere hat sie in Baumhöhlen, viele Winterquartiere befinden sich in den Höhlen des Südharzer Gipskarsts. Die Könige der Nacht orientieren sich beim Flug in der Dunkelheit mit einem natürlichen Echoortungssystem, ähnlich solchen technischen Systemen, die es etwa für die Verkehrsüberwachung gibt. Weitere Vertreter dieser Art sind zum Beispiel die Fransenfeldermaus, die Nordfledermaus oder das Braune Langohr. Diese Arten gehören überwiegend zu den stark gefährdeten oder vom Aussterben bedrohten Tieren, was ihren besonderen Schutz nochmals unterstreicht.

Wer sich auf einen abendlichen Spaziergang durch das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz begibt, der wird an lauen Sommernächten einige Fledermäuse beobachten können. Besondere Veranstaltungen und Führungen rund um die Fledermaus gibt es vor allem zur Europäischen Fledermausnacht. Vielerorts, so auch im Biosphärenreservat und im Nationalpark Harz, werden Veranstaltungen und vor allem geführte Nachtwanderungen zur Fledermausbeobachtung durchgeführt.

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