Wir starten an der Rhumequelle. Diese größte Karstquelle Norddeutschlands bezieht den Hauptanteil ihres Wassers aus den Versickerungen der Harzflüsse Oder und Sieber. Diese Versickerungsstellen liegen rund 50 - 60 m höher als der Quelltopf der Rhumequelle. Erdfallreihen zeigen den unterirdischen Lauf des Karstwassers an der Erdoberfläche an. Am Standort sind die verkarsteten Zechsteinschichten gegen den Buntsandstein verworfen. An dieser Störung steigt das Wasser auf.
Am Tage fließen etwa 215.000 m³ Wasser aus der Tiefe über die Rhume ab, das sind rund 2.500 Liter in einer Sekunde. Bei Niedrigwasser fließen nur 0,9 m³/s ab. Dagegen kann die Quelle zu Hochwasserzeiten bis zu 5,5 m³/s schütten. Das Wasser hat eine gleichbleibende Temperatur zwischen 8° und 9° C. Rund 40.000 t Gips und 17.000 t Kalk verlassen über die Quelle jährlich in gelöster Form den Südharz und landen letztlich in der Nordsee!
Der weitere Rundweg führt über den bewaldeten Bornberg (Born=Quelle) in ein Seitental mit dem Naturschutzgebiet Gr. Butterloch und weiteren z.T. versumpften Erdfällen, bedeutende Biotope für Tiere und Pflanzen der feuchten Lebensräume. Ansteigend geht es hinauf auf den „Pass“ an der ehemaligen Ziegelei Pöhlde, der die oberirdische Wasserscheide zwischen dem Südharz und dem Eichsfeld bildet.
Auf der anderen Seite geht es ansteigend auf eine Umrundung des NSG Schwimmende Insel, einem tiefen Erdfall, an dessen Grunde sich auf einem Erdfallteich eine infolge Gasbläschen schwimmende Pflanzengemeinschaft gebildet hatte, die aber inzwischen weitgehend verlandet ist. Diese kleine Runde offenbart bereits schöne Ausblicke auf den weiteren Südharz. Wer mag, kann von hier einen kurzen Abstecher zur mittelalterlichen Wallanlage „König Heinrichs Vogelherd“ machen.
Ansonsten führt der Weg weiterhin auf dem beschilderten Karstwanderweg über den als Rad- und Wanderweg gepflasterten alten Bahndamm zurück in Richtung Rhumequelle. An einer etwas trickreichen Stelle verlassen wir den Bahndamm, queren die Straße und wandern entlang einiger Fischteiche und über einen hübschen Pfad im Laubwald oberhalb der Landesstraße zurück zum Ausgangspunkt.