Artenreichtum in der Karstlandschaft
Das Biosphärenreservat Karstlandschaft Südharz ist ein Geheimtipp für stille Genießer. Wer einmal hier war, verfällt ins Staunen: unendliche Teppiche von weißen Buschwindröschen, der intensive Duft der Bärlauchwälder, rosa blühende Obstbäume, sattblaue Kornblumen und leuchtend roter Klatschmohn soweit das Auge blickt. Zwischen der historischen Europastadt Stolberg im Westen und der Rosenstadt Sangerhausen im Osten erstreckt sich dieses besondere Harzer Kleinod. Es beherbergt eine der bedeutendsten Gipskarstlandschaften Europas und viele verschiedene Tiere. Kreuzotter und Feuersalamander fühlen sich hier ebenso wohl wie Schwarzstorch und Uhu. Die imposante Wildkatze streift durch das Unterholz der nicht minder imposanten Orchideen-Buchenwälder. Die vielen Höhlen beherbergen zahlreiche Fledermäuse, Schafe und Ziegen halten die sonnendurchfluteten Streuobstwiesen offen.
Wie kam es zur Karstlandschaft?
Vor über 250 Millionen Jahren war hier einmal tropischer Meeresgrund. Das Meer ist verschwunden, aber der ehemalige Meeresboden ist geblieben - mächtige Salzablagerungen des Zechsteins, die zu Gips verwittern. Wasser versickert hier schnell im Untergrund und lässt die Dolomit-, Gips- und Kalkbestandteile im Boden langsam auflösen. Wo eben noch ein Bach war, ist nun nur noch ein trockener Bachlauf zu sehen - eine „Bachschwinde“. Höhlen bilden sich und stürzen ein. Zurück bleiben vielfältige Landschaftsformen mit Dolinen, Erdfälle, Höhlen und Senken, die der Karstlandschaft eine ganz eigene Charakteristik verleihen.