Die einmalige Eisenhüttenanlage aus dem Zeitalter des Merkantilismus stellt ein überregional bedeutendes technisches und kulturelles Denkmal dar.
Die verarbeiteten Eisenerze stammten aus den Revieren von Lauterberg, Sieber, St. Andreasberg und vor allem von Elbingerode.
Das Werk umfasste ursprünglich 14 Gebäude, darunter die Hochofenhütte mit zwei Hochöfen, drei Frischfeuer, drei Hammerhütten und eine Drahthütte. Ein 1,6 km langer Betriebsgraben führt das Wasser von der Oder zunächst auf das 1. Gefälle, danach auf das 2. und 3. Gefälle. 23 oberschlächtige Wasserräder (um 1800) dienten zum Antrieb von Gebläsen, von Hämmern, von Pochwerken und sonstigen Maschinen. Heute dient der Graben zur Stromerzeugung durch zwei Turbinen.
Durchgehende Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen erfolgten nach dem Ende der napoleonischen Zeit. Es entstanden eindrucksvolle Gebäude im Stil der Neogotik sowie im klassizistischen Stil. Neu wurde eine große Maschinenhalle gebaut. Besondere Bedeutung hatte die angeschlossene Drahthütte: sie lieferte den besonders geschmeidigen Draht für die 1834 in Clausthal entwickelten „Albert-Drahtseile“, deren Einsatz, ausgehend vom Harzer Bergbau, eine weltweite technische Revolution einleitete.
1871 wurde die Königshütte privatisiert und in eine reine Eisengießerei umgewandelt. Auch eine Mühlenbauanstalt und eine Industriemühle (1872-1960) wurden betrieben. Die Gießerei als mittelständisches Industrieunternehmen fertigte bis zu ihrer Einstellung 2001 eine breite Palette von Grau und Kugelgraphitguss-Artikeln. Seither wird das Industriedenkmal von den Eigentümern und dem 1983 gegründeten Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e.V. erhalten und museal geführt. Das gesamte Hüttenensemble steht unter Denkmalschutz und bildet in seiner architektonischen Einheitlichkeit und künstlerischen Ausstrahlung ein historisches Glanzstück in Norddeutschland.
Öffentliche Führungen finden ganzjährig jeden 2. und 4. Dienstag im Monat statt. In den Monaten Mai bis einschließlich Oktober wird jede Woche dienstags geführt. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Hüttenbrunnen. Sonderführungen sind nach Anmeldung möglich.