Anke Wissing Dilé präsentiert unter dem Titel „Linie & Form“ ausschließlich grafische Arbeiten aus Serien der letzten Jahre und Birte Körbel zeigt Skulpturen in Steinbildhauerei.
Anke Dilé Wissing befasst sich in ihren sehr unterschiedlichen Serien tiefgehend mit jeweils einem bestimmten Thema. Durch ihre konzentrierte Arbeitsweise entstehen über einen längeren Zeitraum verschiedenste serielle Arbeiten, die diesen Prozess einer intensiven Auseinandersetzung – gedanklich, inhaltlich und technisch – widerspiegeln.
Die bildliche Darstellung der Natur, die verschiedenen Formen von Interaktion und Resonanz in der Gesellschaft sowie die Zustände des Seins eines Individuums sind Schwerpunkte ihrer Malerei. Ihr grafisches Werk umfasst die Auseinandersetzung sowohl mit eben dieser Thematik, indem sie Drucktechniken kombiniert und den Menschen in die Natur einbettet, als auch der Darstellung von in der Natur vorkommenden Formen und Strukturen. Mittels Physiotypie - einem drucktechnischen Verfahren – macht sie pflanzlich-filigrane Strukturen für den Betrachter sichtbar, indem sie diese aus ihrem Kontext heraushebt und somit Intimität zwischen Mensch und Natur schafft.
Die Künstlerin selbst sagt: „Kunst kann schon das Leben an sich sein. Die Art und Weise, etwas wahrzunehmen, aufzugreifen, zu gestalten und zu verwandeln in etwas ganz Eigenes ist ein sehr intimer Vorgang. Das Ergebnis dieses Prozesses wird sichtbar für die Außenwelt, aber nicht der eigentliche konkrete Prozess. Somit liegt für mich die Kunst nicht allein im Auge des Betrachters, sondern immer bei dem, der sie ernsthaft und ehrlich ausübt. Was der Betrachter letztlich für sich daraus macht, liegt nicht mehr in der Hand des Künstlers.“
Anke Dilé Wissing wurde 1969 in Aschersleben geboren. Sie wuchs naturnah in der Mark Brandenburg und Naumburg an der Saale auf und machte dort ihren Schulabschluss. Dort lernte sie bei dem Maler und Grafiker Gerhard Knespel, der bis 2010 ihr Lehrer und Mentor war. Nach der in Halle/Saale beendeten Ausbildung und abgeschlossenem Studium im medizinischen/pädagogischen Bereich sowie der Geburt ihrer beiden Kinder zog sie 1998 nach Quedlinburg, wo sie mit ihrer Familie ein altes Fachwerkhaus sanierte. Dort war sie über 23 Jahre als freischaffende Künstlerin tätig und betrieb ein offenes Atelier, in welchem sie bildenden und darstellenden Künstlern Raum zur Präsentation von Malerei, Grafik, Musik und Theater bot. Sie war viele Jahre Mitglied und Vorstand im Kunstverein „Art Quitilinga“ und gestaltete aktiv die Kulturlandschaft und Kunstszene im Harzvorland mit.
Im Sommer 2021 zog sie mit ihrem Atelier von Quedlinburg nach Einbeck und fühlt sich mittlerweile hier in Südniedersachsen gut angekommen. Sie liebt es, täglich den Polder und die Wälder um Einbeck zu durchstreifen. In der Natur findet sie Anregung und Inspiration für ihre Arbeiten auf Holz, Leinwand und Papier. Auch zwischenmenschliche Themen interessieren sie sehr sie, welche sie in mehreren in sich geschlossenen Serien malerisch auf Leinwand oder grafisch auf Papier verarbeitet hat.
Anke Dilé Wissings Werke werden präsentiert in regelmäßige Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen in Galerien, Kirchen und im öffentlichen Raum im In- und Ausland. Ihre Arbeiten befinden sich in privatem und öffentlichem Besitz.
Birte Körbel schafft mit ihren Skulpturen Werke, die eine Verbindung zwischen Realität und Abstraktion zeigen. Die Suche nach einer Balance im Spannungsfeld der Gegensätze bestimmt die Arbeit am Stein. Ihre Arbeiten befassen sich oft mit persönlichen und gesellschaftlichen Themen, wobei sie oft Fragen der Identität und der menschlichen Erfahrung ansprechen. Die Bildhauerei ist das Sichtbarmachen die Entdeckung einer Idee, die sie verwandelt. Die "Entwickelung" eines Steins zur Skulptur erfolgt aus Gedankenbildern und Assoziationen und löst sich aus der Verdichtung.
Die Künstlerin experimentiert mit verschiedenen Materialien, um Texturen und Dimensionen in ihren Arbeiten zu schaffen. Sie gibt den gewichtigen Steinen durch Form, Grat und Oberfläche Spannung und Bewegung. Es entwickeln sich prozesshaft meist abstrakte Formen. Wer in Stein meißelt, hat nur begrenzt Platz. Man muss seine Botschaft kurz fassen – lapidar „wie in Stein gehauen“.
Jahrgang 1956, studierte in Göttingen und unterrichtete als ehemalige Lehrerin - auch als ausgebildete Waldorflehrerin - an Gesamtschulen die Fächer Biologie, Religion und Kunst.
Sie ist auch wie Anke Dilé Wissing Mitglied im Kreis 34 Göttingen und im Künstlerhaus Göttingen, KunstNetz Hann.Münden, Kunst im Dorf. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt in der Steinbildhauerarbeit, welche die Malerei ergänzt.
Birte Körbel nimmt seit 1989 an Einzel- sowie an Gruppenausstellungen in Göttingen/Hann.Münden und 2013 in weiterer Region an den Offenen Ateliers im Göttinger Land wie im Skulpturengarten „ATELIER stein&bild“ regelmäßig teil.
Die musikalische Umrahmung der Vernissage wird am Samstag, 9. August um 16 Uhr erfolgt mit Musik auf der Harfe von der Künstlerin KAUNOKA und die Laudatorin Jutta Klötzer berichtet in ihren Ausführungen über Leben und Werk der beiden Künstlerinnen.
Der Kunstkreis und die ausstellenden Künstlerinnen freuen sich, alle Kunstinteressierten zur Vernissage der Doppelausstellung am kommenden Samstag um 16 Uhr in die schöne Galerie des Kunstkreises im Bereich des Benediktinerklosters, gelegen auf dem historischen Klosterhügel direkt neben dem Museum „Portal zur Geschichte“ (PzG) sowie zwischen dem Kloster-und Rosencafé, einzuladen. Die Ausstellung ist bis Sonntag, 7. September, freitags, samstags und sonn- und feiertags von 15 bis 17 Uhr eintrittsfrei geöffnet. Die Künstlerinnen sind sonntags anwesend. Kontakt unter >>
hahesse@gmx.de<< und Tel 05382/4385.