Vortrag zum Thema: Deutsche Verbrechen
Das Konzentrationslager Buchenwald verwaltete 136 Außenkommandos. Lager, in denen tausende Frauen und Männer gefangen gehalten und hauptsächlich in Industrie und Rüstungsbetrieben zur Arbeit gezwungen wurden. Der Fotograf Herbert Naumann hat nach den Spuren dieser Außenlager gesucht und in den Jahren 2012 und 2013 die Orte und Räume, in denen sich die ehemaligen Lager befanden, fotografiert. Mit und in seinen Bildern werden Spur und Aura der Taten und Tatorte sichtbar.
Die vordergründig dokumentarisch wirkende Fotografie zeigt Orte, die Schauplätze deutscher Verbrechen waren. Die fotografischen Ansichten von Landschaften, Brachen, Grünanlagen, öffentlichen Plätzen, Wohnsiedlungen etc. liefern zunächst keine oder kaum noch Indizien für das, was hier vor über 80 Jahren geschehen ist. Es sind stille und unspektakuläre Bilder. Erst der begleitende Text stellt den Zusammenhang zwischen Geschehenem und Ort her, lässt die Spuren erkennen, gibt dem Ort seine Identität, und nimmt ihm seine Harmlosigkeit. Mit diesen Fotografien erhalten die Geschehnisse eine erneute Aktualität. Sie bleiben nicht mehr nur als erzählte Geschichte(n) theoretisch, sondern werden wieder mit dem konkreten, dem wieder-erkennbaren, dem realen Ort verbunden.
der Fotograf Herbert Naumann referiert in seinem Lichtbild-Vortrag nicht nur die Informationen zur Geschichte der Außenlager, sondern er erzählt zu seinen Bildern auch, was ihn zu dem Projekt und den Aufnahmen motivierte, wie er die Orte gefunden und vorgefunden hat, und was er an und in diesen Orten und Räumen der ehemaligen Außenlager erlebte hat.