Die Liebfrauenkirche in Halberstadt ist eine der drei evangelischen Hauptkirchen der Stadt, neben dem Dom und der Martinikirche.
In den folgenden Jahrhunderten wurde der Kirchenbau stetig erweitert, zum Beispiel um die Taufkapelle im Südwesten oder die Barbarakapelle. Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges und unter Napoleon wurden unter anderem die Chorschranken beschädigt. Während eines verheerenden Luftangriffs im Zweiten Weltkrieg, bei dem Halberstadt fast vollständig zerstört wurde, nahm auch die Liebfrauenkirche großen Schaden. Nach dem Krieg konnte sie jedoch restauriert werden und erstrahlt heute in altem Glanz.
Die im Inneren äußerst schlicht anmutende Kirche beherbergt einen echten Schatz: Die Chorschranken, die früher den Teil des Chores abtrennte, der der Allgemeinheit verborgen blieb, stammen aus der Zeit um 1200. Zu sehen sind einzigartige und etwa lebensgroße Stuckfiguren von Maria, Jesus und den 12 Aposteln, die teils noch original sind. Die Besonderheit liegt dabei in der Darstellung, denn die Figuren sind nicht im für das 12. Jahrhundert typischen unnahbaren Stil dargestellt, sondern wirken menschlich und harmonisch.
Weitere Besonderheiten in der Ausstattung der Liebfrauenkirche sind zum Beispiel das Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert, die Barbarakapelle mit einigen erhaltenen romanischen Fresken oder auch die Orgel.