Das Bodetalsperrensystem liegt auf der Harzhochfläche im Bundesland Sachsen-Anhalt. Es besteht aus 6 Talsperren:
- Rappbodetalsperre
- Rappbodevorsperre
- Hasselvorsperre
- Überleitungssperre Königshütte
- Hochwasserrückhaltesperre Mandelholz
- Talsperre Wendefurth
Diese 6 Gewässer weisen eine Gesamtwasserfläche von 498 Hektar auf. Ausgenommen der Talsperre Wendefurth werden die 5 anderen Talsperren von der Fischereipachtgemeinschaft Bodetalsperren e.V. bewirtschaftet. Die Talsperre Wendefurth wir von dem privaten Fischereibetrieb Herdam. Alle Talsperren sind vorrangig Raubfisch- und Salmonidengewässer, wobei die Hasselvorsperre auch für Karpfenfreunde ein vorzügliches Gewässer darstellt.
Die Rappbodetalsperre
Diese Talsperre nimmt das ehemalige Tal der Rappbode ein. Am Beginn der Stausees sind es zwei Arme, beginnend an den „Rabensteinen“ bei Trautenstein im Flußbett der Rappbode sowie hinter der Staumauer der Hasselvorsperre im Tal der Hassel. In unmittelbarer Nähe der Berggruppe „Bremsenköpfe“ vereinigen sich beide Arme zum Rappbodestausee. In seinem Verlauf bis zur Rappbodestaumauer bei Wendefurth ist der Stausee in ein wildromantisches Tal eingebettet und hat Gewässertiefen zwischen 10 und 50 Meter aufzuweisen. Auch verzweigt sich der Stausee in seinem Verlauf in zahlreiche Nebenarme. Der Rappbodestausee hat einen guten Bestand an Hechten, Barschen und Forellen aufzuweisen. Am Ende der Schonzeit, Anfang Mai, beginnt die Fischwaid auf Esox. Der Hecht steht dann vorrangig in flachen Buchten und an Uferkanten in einer Tiefe bis zu 6-7 Metern. Kapitale stellen hier keine Seltenheit dar, Exemplare der 20 Pfundklasse werden regelmäßig gefangen, auch Exemplare der 30 Pfundklasse sind keine Seltenheit. Der Rekord in diesem Gewässer liegt bei ca. 40 Pfund. Erfolgversprechend ist hier die Methode des Kunstköderangelns mir Wobblern und Blinkern. Im Sommer und Herbst steht Esox dann in den tieferen Bereichen bis zu 30 Metern und lauert auf die Schwärme der Kleinen Maräne. Dann ist dem Angeln mit Gummifisch oder totem Köderfisch der Vorzug zu geben. Der Bestand an Barschen im Stausee kann man getrost als sehr gut bezeichnen. In steter Regelmäßigkeit werden Barsche über 40 cm gefangen, Fische von 50- 60 cm sind auch schon gelandet wurden. Als Köder für solch kapitale Burschen sind Blinker und Spinner zu empfehlen. Die Fangplätze sind schier unendlich. Ganzjährig können Forellen gefangen werden. Auch deren Bestand ist hervorragend. Fische von 30-40 cm sind die Regel, es sind aber auch schon zahlreiche kapitale Bach- und Regenbogenforellen um die 20 Pfund an den Haken gegangen. Auch einen guten Karpfenbestand mit kapitalen Exemplaren gibt es, allerdings ist es nicht einfach einen guten Ansitzplatz zu finden. Und Bootsangeln ist auf dem Rappbodestausee grundsätzlich untersagt.
Vorsperre Hassel
Zu den baulichen Anlagen der Rappbodetalsperre gehört die Vorsperre Hassel am Ausläufer des Stausees. Er ist im Normalfall ständig gefüllt und verhindert das Trockenfallen der Flußtäler. Der Stausee ist an seiner tiefsten Stelle 21 m und 140 m lang. Besonders gut zu erreichen ist die Vorsperre Hassel von dem bei Hasselfelde liegenden Hotel und Ausflugsrestaurant „Hagenmühle“. Den Stausee umschließt ein kompletter Wanderweg, so dass man sich seinen Angelplatz nach Wunsch auswählen kann.
Wendefurther Talsperre
Dieser Stausee liegt unterhalb der mächtigen Staumauer der Rappbodetalsperre und windet sich dort wie eine Schlange zu deren Füßen. Das Gewässer ist an den privaten Fischer Herdam verpachtet, der es auch bewirtschaftet. Er hat einen guten Bestand an Salmoniden aufgebaut und kann somit den Gästen ein attraktives Revier bieten. Der Wendefurther ist auch der einzigste im Bodetalsperrenverbund auf dem mir einem Boot geangelt werden darf. Das ist insbesondere Günstig wenn es auf kapitale Hechte geht, die hier zahlreich anzutreffen sind. Denn insbesondere im Frühjahr steht Esox in unmittelbarer Ufernähe und vom Boot aus lassen sich die zu bevorzugenden Wobbler sowie Gummifisch zielgenau platzieren.
Aber auch wer es auf kapitale Karpfen abgesehen hat , findet hier ein erfolgversprechendes Gewässer. Allerdings sollte man sich dazu eine geeignete Uferstelle suchen. Gleiches gilt auch für den Aal. Mit dem Auto ist der Stausee sehr gut über die B81 zu erreichen und im verträumten Örtchen Wendfurth steht auch ein Großparkplatz zur Verfügung. Dort kann man auch gleich nebenan seine Angellizenz bei Fischer Herdam erwerben. Gleiches gilt auch für ein Boot. Die fangträchtigsten Stellen befinden sich allerdings auf der gegenüberliegenden Seite des Stausees.
Überleitungssperre Königshütte
Die Überleitungssperre Königshütte ist ein Bestandteil des Ostharzer Rappbode-Talsperrensystems. In den Jahren 1952 bis 1956 wurde die 18 Meter hohe und 108 Meter lange Staumauer erbaut. Sie befindet sich zwischen Rübeland und Königshütte nahe der ehemaligen Trogfurter Brücke. Bei maximalem Wasserstand ist der sich hinter der Betonmauer stauende See etwa 2,2 Kilometer lang und 150 Meter breit und bedeckt ein Fläche von 32 Hektar. Das Fassungsvermögen beträgt 1.200.000 Kubikmeter. Damit ist sie der kleinste Stausee des Bodesystems. Der Fischbestand ist gut, von Forellen über Karpfen, Hecht und Barsch kann hier alles gefangen werden. Direkte Parkmöglichkeit am Stausee gibt es nicht. Man stellt sein Fahrzeug am besten am Ortsausgang von Königshütte, Richtung Tanne ab. Der Stausee ist allerdings zu Fuß gut zu erreichen, ein Wanderweg umschließt ihn vollkommen. Wer eine Angellizenz für das Rappbodetalsperrensystem erworben hat kann auch hier den „Wurm baden“.
Hochwasserrückhaltebecken Mandelholz
Das „Hochwasserschutzbecken wurde von 1952-57 erbaut und liegt 470 m ü. NN. Die Erddammhöhe beträgt 24 Meter, das max. Fassungsvermögen 5 Mio. m³ und die Wasserfläche nimmt zwischen 9 – 55 Hektar ein. Gespeist wird die Talsperre vom Wasser der Kalten Bode und der Wormke. Der Stausee wird im Volksmund Talsperre Mandelholz genannt und zählt ebenfalls zum Rappbodetalsperrensystem. Dieser Stausee gilt als das am besten mit Forellen besetzte Gewässer des Rappbodetalsperrensystems. Als Hauptfisch können wir zweifelsohne die Regenbogenforelle benennen. Und die beißen im Frühjahr am besten. Wo ein guter Fischbestand ist, gibt es selbstverständlich auch kapitale Fische, denn nicht alle enden am Haken. Kapitale Salmoniden von über 50 cm sind mehrfach überliefert. Da der Stausee auch einen guten Bestand an Weißfisch hat, gibt es auch reichlich gut genährte Hechte. Um Esox zum Anbiß zu verleiten sind alle naturtreuen Kunstköder erste Wahl. Wenn sich das kalte Gebirgswasser etwas erwärmt hat ist hier auch die Fischwaid auf Friedfische wie Karpfen und Schleien sehr attraktiv. Am erfolgversprechensten sind hier Mais und Teig. Die Anfahrt ist hier denkbar einfach. Die B27 von Elbingerode nach Mandelholz oder von Braunlage bis Mandelholz, dann auf dem Parkplatz gegenüber dem Hotel „Grüne Tanne“ das Fahrzeug abstellen. Dann bis zum Basthaus laufen. Oberhalb des Basthauses, in Richtung Elbingerode oder gegenüber auf der anderen Seeseite sind die besten Angelstrecken zu finden.